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TSG DEUTSCHER MEISTER 2021/2022

Das Snookerteam der TSG Heilbronn ist Deutscher Mannschaftsmeister 2021/2022.
In einem hochklassigen und an Dramatik kaum zu überbietenden Finale reichte den Heilbronner Gastgebern ein 4:4-Unentschieden gegen den 1. SC Mayen-Koblenz zur erfolgreichen Titelverteidigung.

Das mit Spannung erwartete Bundesligafinale hielt ausgerechnet für den letzten Spieltag das Aufeinandertreffen der beiden deutschen Topteams bereit. Und die zu diesem Zeitpunkt mit drei Punkten im Rückstand liegenden Koblenzer wollten ihre letzte Chance unbedingt nutzen und verstärkten ihre ohnehin schon gute Mannschaft noch um den irischen Ex-Weltmeister Ken Doherty und den englischen MainTour-Profi Nigel Bond.
Zusammen mit den beiden deutschen Lukas Kleckers und Simon Lichtenberg ergab sich somit ein ausschließlich aus Profis bestehendes Team, das in der aktuellen Weltrangliste die Plätze 75, 82, 83 und 85 belegt.
Dem setzte die TSG ihr um den Schweizer Alexander Ursenbacher (Weltrangliste Nr. 62) verstärktes Meisterteam entgegen.

Doch zunächst mussten beide Titelaspiranten am Samstag noch ihr Pflichtprogramm erfüllen.
Dies gelang den Koblenzern in Stuttgart ebenso mit einem 7:1-Erfolg, wie der TSG im Heimspiel gegen den SC 147 Essen.
Damit hatten sich die Voraussetzungen für das finale Sonntagspiel nicht geändert; der 1. SC Mayen-Koblenz brauchte einen Sieg, während der TSG ein Unentschieden reichen würde. Besonders brisant war, dass sich im Falle eines Koblenzer 5:3-Sieges die extreme Situation ergeben hätte, dass beide Mannschaften Match- und Partiepunktgleich gewesen wären und am Ende das etwas bessere Frameverhältnis zugunsten der Gäste die Saison entschieden hätte.

MEISTERTEAM
hinten von links: Soner Sari, Michael Schnabel, Richard Wienold
vorne von links: Omar Alkojah, Alexander Ursenbacher

Und die Koblenzer zeigten gleich in der ersten Runde, dass sie den Titel unbedingt mitnehmen wollten.
Zwar konnte sich Ursenbacher gegen Lichtenberg deutlich mit 3:0 durchsetzen.
Jedoch musste sich Omar Alkojah, trotz eines 91er-Breaks im ersten Frame, Kleckers ebenso mit 1:3 geschlagen geben, wie Michael Schnabel dem Engländer Bond.
Und der TSG-Kapitän Richard Wienold sah gegen Doherty beim 0:3 kein Land.
So musste man mit 1:3 in die Pause gehen.

In der zweiten Hälfte konnte sich Schnabel steigern und hatte gegen Doherty durchaus Chancen. Doch der Ex-Weltmeister zeigte seine ganze Klasse, ergriff jede sich bietende Möglichkeit und siegte letztlich 3:1.
Jetzt war den zahlreich erschienenen Heilbronner Anhängern klar, dass ein Ruck durch die Mannschaft gehen musste, um das erforderliche Unentschieden noch zu retten.
Und einmal mehr sollte es Kapitän Wienold sein, der zur Halbzeit noch seine eigene Auswechslung erwogen hatte, und nun sein Team zurückbringen sollte. Mit einer überzeugenden Leistung gelang ihm ein glattes 3:0 gegen Nigel Bond, das seine Kameraden aufhorchen ließ. Anschließend brachte Ursenbacher sein Match gegen Kleckers über die Ziellinie. Und dann konzentrierte sich die gesamte Aufmerksamkeit aller Anwesenden auf Omar Alkojah, der zu diesem Zeitpunkt 1:2 gegen Simon Lichtenberg zurücklag. Als ihm dann der Frame-Ausgleich gelang wurde allen bewusst, dass der Titel in dieser Saison durch einen einzigen Frame entschieden werden würde. Und den daraus resultierenden Druck merkte man beiden Spielern an, die gleichauf in Richtung der letzten Farben spielten. In dieser Situation zeigte der Syrer seine starken Nerven und holte sich den Decider durch eine Clearance bis Pink. Wie groß die nun abfallende Last war, konnte man dem spontanen Jubel Alkojahs entnehmen, in den (fast) alle Anwesenden im Billardzentrum am Pfühlpark einstimmten.

Top-Event dank zweier Top-Teams
Koblenz und Heilbronn

Damit hat sich die TSG Heilbronn, mit einer überzeugenden Saisonleistung, zum zweiten Mal in Folge die Deutsche Meisterschaft gesichert.

Zu den Ergebnissen und der Abschluss-Tabelle geht es hier.